Viele kennen den Begriff Grüner Star – ist es doch die zweithäufigste Erblindungsursache weltweit. Doch was steckt dahinter? Unter dem grünen Star, auch Glaukom genannt, werden verschiedene Augenerkrankungen zusammengefasst, welche Schäden am Sehnerv und auf der Netzhaut hervorrufen. Wir schauen uns diese Erkrankungen einmal genauer an.
Die Ursachen für den grünen Star sind vielfältig. Eine Schlüsselrolle nimmt jedoch der Augeninnendruck ein. Bei den meisten Glaukomen ist der Augeninnendruck über einen definierten Normwert hinaus erhöht. Besteht eine Augeninnendruckerhöhung nun für längere Zeit, kann dies dauerhafte Gesichtsfelddefekte verursachen. Als Betroffener macht sich diese Beeinträchtigung dabei leider erst bemerkbar, wenn der Sehnerv bereits sehr stark geschädigt ist. Dann können die vorhandenen Schäden allerdings nicht mehr rückgängig gemacht werden. Da das Glaukom also im Vorfeld keine Symptome zeigt, ist eine regelmäßige Kontrolle des Augendrucks ab dem 40. Lebensjahr wichtig.
Sie möchten einen Kontrolltermin vereinbaren? Dann melden Sie sich gerne bei uns unter 0221871050.
Durch den Grünen Star sterben Zellen auf der Netzhaut ab, welche dringend benötigt werden, um Seheindrücke korrekt wahrnehmen zu können. Dieses Absterben der Zellen hat zunächst noch keinen Einfluss auf die Sehleistung. Erst wenn der Sehnerv ebenfalls von der krankhaften Veränderung befallen ist, kommt es zu sogenannten Gesichtsfeldausfällen, da die Sehinformationen nun nicht mehr störungsfrei an das Gehirn weitergegeben werden können. Ist ein Auge beeinträchtigt, versucht das andere Auge den Sehfehler auszugleichen. Wie bereits erwähnt: Erst wenn dies nicht mehr möglich ist, nehmen Betroffene die Verschlechterung der Sehleistung wahr. Eine Früherkennung ist also von enormer Bedeutung für die erfolgreiche Behandlung. Bei bereits entstandenen Schäden dient ein Therapiebeginn nur noch der Verhinderung oder Verlangsamung einer weiteren Verschlechterung.
Bei dieser Form steigt der Druck im Auge durch die Erhöhung des Augeninnendruckes und der Sehnervenkopf wird nicht mehr ausreichend durchblutet. Die Augeninnendruckerhöhung ist hier Folge einer Fehlregulation zwischen Kammerwasser-Produktion und -Abfluss.
Das primäre Offenwinkelglaukom ist die häufigste Form des grünen Stars und tritt eher bei jüngeren Patienten auf. Doch auch ein hohes Lebensalter, Kurzsichtigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, stark schwankender Blutdruck und familiäre Häufung von Glaukom-Erkrankungen können ein Risiko sein. Beim primären Offenwinkelglaukom ist der Abfluss des Augenwassers im Kammerwinkel geöffnet.
Das Normaldruckglaukom ist eine weitere Form des Offenwinkelglaukoms. Hierbei liegt der Augeninnendruck im Normbereich, trotzdem lassen sich jedoch Schädigungen des Sehnervs und der Netzhaut nachweisen.
Beim Pseudoexfoliationsglaukom (PEX-Glaukom) lagern sich bestimmte Proteine im Kammerwinkel des Auges ab. Anatomisch gesehen ist der Kammerwinkel geöffnet, jedoch werden die Abflussporen des Kammerwinkels durch Proteine verstopft (Sekundäres Offenwinkelglaukom). Somit kann das Kammerwasser im Auge nicht mehr richtig abfließen und es kommt zu Augeninnendruckerhöhungen, die sehr hoch sein können. Häufig sind die Augeninnendruckwerte von Patienten mit PEX-Glaukom über den Tag stark schwankend. Solche Tagesschwankungen lassen sich besonders gut mit mehrfachen Augeninnendruckmessungen am Tag (Tages-Druck-Profil) ermitteln.
Das Pigmentdispersionsglaukom gehört wie das PEX-Glaukom zu den sekundären Offenwinkelglaukomen. Auch hier ist der Kammerwinkel des Auges anatomisch gesehen offen, jedoch lagern sich Pigmentzellen der Regenbogenhaut in den Abflussporen des Kammerwinkels ab. So führen Sie zu einem Abflusshindernis mit folgender Augeninnendruckerhöhung.
Bei einem Engwinkelglaukom ist der Abfluss des Kammerwassers im Trabekelmaschenwerk des Kammerwinkels durch dessen Kontakt mit der Regenbogenhaut des Auges zeitweise oder permanent verhindert. Diese Form des Glaukoms findet sich häufig bei stark weitsichtigen Augen (Hyperopie), die eine reduzierte Augenlänge und damit auch einen verengten Kammerwinkel aufweisen. Ein enger Kammerwinkel kann zu einem plötzlichen massiven Anstieg des Augeninnendrucks führen („Glaukomanfall“). Betroffene haben meist starke Kopfschmerzen und klagen über Lichtempfindlichkeit, Übelkeit sowie Erbrechen.
Ein Sekundärglaukom tritt immer infolge einer anderen Erkrankung wie etwa einem Gefäßverschluss, eines entgleisten Diabetes oder einer Entzündung auf. Auch bei einer Tumorerkrankung kann begleitend ein Sekundärglaukom auftreten. Außerdem kann es als unerwünschte Arzneimittelnebenwirkung entstehen. Behandelt werden immer die vorliegende Grunderkrankung und das Sekundärglaukom.
Die Therapie der Wahl bei grünem Star ist zunächst eine schmerzfreie Lasertherapie mittels selektiver Lasertrabekuloplastik (SLT). Alternativ können Medikamente wie Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks zum Einsatz kommen. In vielen Fällen sind Lasertherapie oder augendrucksenkende Tropfen sogar ausreichend. Ansonsten stehen minimalinvasive Operationstechniken zur Verfügung.
Die Diagnostik und Behandlung des Grünen Stars ist ein Behandlungsschwerpunkt bei BeyondEye. Wir freuen uns, Ihnen in unserer Praxis helfen zu können.